Glasplattennegativ: Gesamtansicht des Königschores von Nordost
Das Grabungsfoto entstand 1902 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Abgebildet ist die Gesamtansicht des Königschores aufgenommen von Nordosten kurz vor Abschluss der Grabung 1900. Vorn links im Bild ist der Kreuzaltar zu sehen. In der Salierreihe sind die Gräber Berthas und Heinrichs III. geöffnet, die drei anderen geschlossen, das Grab Heinrichs V. ist bereits abgeräumt. Die Königsreihe ist abgeräumt. In der dahinter liegenden Bischofsreihe ist das leicht erhöhte linke Grab zu erkennen, daneben befindet sich, kaum sichtbar, ein weiteres Grab. Beide sind noch gefüllt. Der Sarkophag des sogenannten Bischofs I. ( Sarkophag 88) ist ebenfalls geschlossen, er ist halb verdeckt von den geöffneten Deckplatten des Grabes 89. Rechts, schon halb zerstört, befindet sich das Grab 92. Hinten links neben dem Grabmal Rudolfs sind ein Teil der profilierten Fundstücke und der Sarkophag Heinrichs V. abgestellt.