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Glasplattennegativ: Grab der Bertha geschlossen

Das Grabungsfoto entstand 1900 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Die Fotografie zeigt den geschlossenen Sarkophag der Kaiserin Bertha und ihre Gebeine von Osten aufgenommen. Bertha war die Gemahlin Heinrichs IV. Sie verstarb am 27.12. 1087 in Mainz und wurde dort vorläufig bestattet, bis sie 1090 in Speyer beigesetzt wurde. Ihr Grab war das südlichste der Salierreihe und lag neben dem der Kaiserin Gisela. Es wurde im Jahr 1900 aufgefunden und geöffnet. Der leicht trapezförmige Sarkophag bestand aus rotem Sandstein. Der Deckel ist nahezu rechteckig und steht seitlich über. Er ist oben nur roh bearbeitet, die Kanten sind ausgebrochen. Da der Deckel auf der Unterseite mit Randschlag und Spiegel versehen ist, wurde er vermutlich verkehrtherum aufgelegt. Oben im Bild ist ein abgestützter Sockel zu sehen, rechts das Grab Giselas mit Steinrahmen.

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