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Glasplattennegativ: Grabkrone der Kaiserin Gisela

Das Grabungsfoto entstand 1900 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Abgebildet ist die kupferne Grabkrone der Kaiserin Gisela im Zustand vor der Reinigung. Ihr Durchmesser beträgt 23,7-24,4 cm und ihre Gesamthöhe 8,5 cm. Die Höhe des Reifes beträgt 4,7 bis 5,1 cm und die Blechstärke 1 mm. Der Kronreif ist an der Seite des Hinterkopfes durch Zwischenstücke zweimal zusammengeblattet. An der Vorderseite ist ein Kreuz, an den Seiten und hinten ist je eine Lilie oben am Reif mit zwei Nieten angesetzt. An der rechten Seite beginnend, ist eine Umschrift in eingeritzten Kapitalien zu lesen: +GISLE IMPERATRIX. Gisela war die Gemahlin Konrads II. Sie war 1043 in Goslar gestorben und wenig später in Speyer beigesetzt worden. Ihr Grab befand sich südlich neben Konrad II. und war vom gleichen Sandsteinplattenrahmen umgeben. Giselas Sarkophag war aus weißem Sandstein gemeißelt. Als Grabbeigaben fanden sich, als man das Grab im August 1900 öffnete, eine Inschriftentafel aus Blei, Fragmente eines Schleiers, Textilreste sowie Schuhe.

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