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Glasplattennegativ: Situation der Grabstätte Heinrichs V.

Das Grabungsfoto entstand 1900 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Die Fotografie zeigt den Sarkophag Heinrichs V. nach dessen Freilegung und vor der Entleerung. Kaiser Heinrich der V. war am 23.5.1125 in Utrecht gestorben und wurde in Speyer beigesetzt. Sein Grab wurde 21. 8. 1900 geöffnet. Sein Grab befand sich in der Salierreihe über den Gräbern Heinrichs III. und Heinrichs IV.. Der Sarkophag bestand aus rotem Sandstein und war innen mit Eckverstärkungen ausgestattet. Er war grob gespitzt und mit Bogenbeschlägen versehen. Womöglich handelt es sich um ein römisches Objekt. Der Sarkophag war in der Mitte quer durchgebrochen und vom zerbrochenen Deckel war nur das Kopfende erhalten. Im Grab fanden sich wertvolle Beigaben textiler und metallischer Art. Unten im Bild ist ein Mauerblock und darüber eine Aufschüttung zu sehen. Hinter dem Sarg, etwas oberhalb, befinden sich vier große Steinplatten waagerecht im Boden. Sie sind wohl Reste der ursprünglichen Fußbodenplatten, die 1689 bei Öffnung und Plünderung der Kaisergräber gestört wurden. Darüber liegt das Niveau des heutigen Königschores und das Denkmal Adolfs von Nassau.

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