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Fahrzeugwaage im Güterschuppen

Mit Fahrzeugwaagen wurden ursprünglich Pferdefuhrwerke gewogen (siehe 2. Foto). Und als die Pferde durch Traktoren ersetzt wurde auch diese. Die Abbildungen 2 und 3 zeigen die Funktionsweise dieser Waage bei einem Wiegevorgang. Um die Erntemenge zu wiegen fuhr man das Gespann zuerst unbeladen und später beladen auf die Waage und konnte so die Zuladung errechnen. Zur Dokumentation des Ergenisses der Wägung konnte am Laufgewicht ein Wiegekärtchen ausgegeben werden (siehe Abbildungen 4 und 5). Die große Fahrzeugwaage in der Güterhalle ist aus drei Teilen zusammengesetzt. Der Rahmen stand - mit Estrich zugegossen - schon vor der Translozierung in dieser Güterhalle. Der Waagbalken stammt aus einer vom Originalstandort aus nahegelegenen im Verfall begriffenen Halle eines Kohlehändlers und die Waagplatte wurde vor der Waage rekonstruiert, allerdings ohne die zugehörige Mechanik. Dies erklärt auch die unterschiedlichen Maximalgewichte: 15 t am Rahmen und 19 t am Waagbalken. Die Wiegeeinrichtung setzt sich aus vier einzelnen Balken zusammen, mit denen ein Gewicht auf 4 Stellen genau bestimmt werden kann: Auf dem obersten und dickstem Balken kann das Laufgewicht verschoben werden. Er besitzt von links nach rechts eine Skala von 0 kg bis 1000 kg. Die anderen drei, kleineren Balken sind im großen Laufgewicht verschiebbar befestigt. a) 0 .. 19 t b) 900 .. 0 kg c) 90 .. 0 kg d) 9 .. 0 kg Nach Einrasten des Laufgewichtes in die 1000 kg Kerbe werden die nachfolgenden 100-kg- / 10-kg- und 1-kg-Riegel so verschoben, bis die Waage im Gleichgewicht ist. Es sind mehrere Eichzeichen vorhanden: Ein blauer Aufkleber "Geeicht bis 1997" auf dem Rahmen (am Rand sieht man etwas von einem roten Aufkleber darunter) Eine Punze 4 / D / 9 auf dem Laufgewicht. Steht für Rheinland-Pfalz / Deutschland (ab 1975) / Eichamt Trier Ein in Blei eingedrückter Stempel mit dem Eichzeichen 4 / D / * bedeutet vom "Landesamt RLP selbst geprüft" - und daneben die 97 im Wappenschild für "Geeicht bis 1997" Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Rigobert Biehl, Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz, für die Erklärung und die Skizzen zur Funktionalität dieser Waage.

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