Messkanon-Triptychon, ein liturgisches Dokument aus der römisch-katholischen Tradition
Das ist ein sogenanntes Messkanon-Triptychon, ein liturgisches Dokument aus der römisch-katholischen Tradition. Es besteht aus drei Tafeln, die während der Feier der Heiligen Messe auf dem Altar stehen – meist in der traditionellen lateinischen Form der Messe, der sogenannten Tridentinischen Messe und zusammengeklappt werden können. Die Mitteltafel enthält die zentralen Gebete des Eucharistischen Hochgebets, insbesondere die Wandlungsworte – also die Worte Jesu beim letzten Abendmahl („Hoc est enim Corpus meum...“). Oben ist eine Darstellung des Letzten Abendmahls, bei dem Jesus mit seinen Aposteln am Tisch sitzt. Auf der Seitentafel links steht meist das Gebet zum Lavabo („Lavabo inter innocentes...“) – das der Priester beim Händewaschen spricht. Auf der Seitentafel rechts steht oft das Schlussgebet oder das Johannesevangelium („In principio erat Verbum...“), das am Ende der Messe gelesen wird. Die Schrift ist kunstvoll, mit roten und schwarzen Tinten, verzierten Initialen und religiösen Symbolen – typisch für sakrale Drucke aus dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Solche Triptychen standen früher dauerhaft auf dem Altar, damit der Priester die Gebete während der Messe ablesen konnte. Heute sieht man sie vor allem in Kirchen, die die traditionelle lateinische Messe feiern oder in Sammlungen religiöser Kunst. Die Tridentinische Messe ist wie ein Fenster in die liturgische Vergangenheit der katholischen Kirche – voller Symbolik, Ehrfurcht und jahrhundertealter Tradition. Sie wird auch als überlieferte Form des römischen Ritus oder außerordentliche Form bezeichnet und basiert auf dem Missale Romanum von 1570, dass nach dem Konzil von Trient (1545–1563) unter Papst Pius V. eingeführt wurde.