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Haarbild von Katharina Semmel

Haarbild von Katharina Semmel aus Kirchenbollenbach bei Idar-Oberstein. Der mit 18 Jahren gestorbenen Katharina Semmel (1875-1893) wurden im Sarg die braunen Haare abgeschnitten, zu einem Kranz mit Blüten geflochten und in einem Kastenbild untergebracht. In den Blüten sind kleine Glas(?)kugeln befestigt. In der Mitte des Kranzes und von diesem umgeben wird das Erstkommunionsbild von Katharina Semmel verwahrt. In dessen Zentrum befindet sich eine Farblithographie. Auf dieser teilt Jesus einem Mädchen die Kommunion aus. Dahinter sitzen an einem Tisch unter drei Engeln drei der zwölf Apostel. Plastische Haararbeiten waren im 19. Jahrhundert besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr beliebt. Sie entstammen der jahrhundertealten Sitte, Haare von geliebten Menschen zu Ihrem Andenken aufzubewahren.Typisc Blumen waren ein außerordentlich verbreitetes und beliebtes Motiv für ein Haarbild. Im 19. Jahrhundert wurde jeder Blumensorte eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben. Diese Bedeutung wurde in zahlreichen Glossarien, wie z. B. in dem Buch "Allgemeine Blumensprache neuester Deutung", Hrsg.: Reidhard´s Buchhandlung von 1837, erläutert. Durch das Zusammenstellen von verschiedenen Blumen konnten somit individuelle Botschaften vermittelt werden. Leider lassen sich die aus Haar nachgebildeten Blumen heute nicht mehr mit Bestimmtheit identifizieren, so dass ihre verschlüsselten Botschaften verloren gegangen sind.(Quelle für diesen Absatz: https://nat.museum-digital.de/object/61559  )

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