Object

Glasplattennegativ: Königschor, Ansicht nach Westen

Das Grabungsfoto entstand 1900 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Abgebildet ist eine Ansicht des Königschores, aufgenommen mit Blick nach Westen. Eingefangen ist der Zustand vor der Grabung mit dem Fußboden von 1854, der noch ohne Inschriftenplatten war. Seit der Zerstörung von 1689, der auch die Grabtumben, der Lettner, das Gestühl der Stuhlbrüder, der Kreuzaltar und der Annenaltar, also die gesamte Ausstattung des Königschores zum Opfer gefallen waren, scheint dieser als leere Plattform bestanden zu haben. 1824 wurde das Grabmal des Königs Adolf von Nassau auf der Nordseite des Königschores errichtet (rechts im Bild), ihm folgte 1843 das Denkmal König Rudolfs von Habsburg auf der Südseite (links im Bild). Beide hatten keine nähere Beziehung zur Grabstätte.

Discover more objects