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Glasplattennegativ: Skelettreste des Adolf von Nassau und der Agnes

Das Grabungsfoto entstand 1900 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Das Foto zeigt die Knochenreste von Adolf von Nassau (oben) und Agnes (unten). Agnes ist die im Kindesalter verstorbene Tochter Friedrichs I. Barbarossa und der Beatrix. Sie wurde in 1184 in Speyer neben ihrer Mutter beigesetzt (wobei die zeitliche Reihenfolge unklar ist). Adolf von Nassau war von 1291-1298 römisch-deutscher König und wurde zunächst im Kloster Rosenthal beigesetzt, dann aber 1309 nach Speyer überführt und im Grab der Agnes beigesetzt. Die Skelettteile Adolfs wurden in einem Holzsarg aus Tannenholz mit Beschlägen gefunden, wobei nur die unteren Teile des Skeletts erhalten waren und die oberen fehlten. Von dem Kind haben sich nurmehr Reste erhalten. Während die Beigaben und Textilreste den Gräbern entnommen wurden, wurden die sterblichen Überreste 1902 erneut in der Grablege in der Krypta des Doms beigesetzt.

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