Glasplattennegativ: Knochenreste von Beatrix und Philipp von Schwaben
Das Grabungsfoto entstand im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Das aus Backsteinen gemauerte Grab Philipps von Schwaben wurde am 17. 8. 1900 geöffnet. Teile des Skeletts und der Schädel waren ungestört, doch zum Teil verschoben. Vermutlich durch den Transport der Gebeine längere Zeit nach dem Tode. Am Schädel waren Haut und Haare sowie Reste eines Schnurrbartes erhalten. Das Übrige war vergangen. Philipp von Schwaben war seit 1198 römisch-deutscher König, wurde aber kurz von seiner Krönung zum Kaiser durch einen Komplott in Bamberg ermordet. Zunächst im Bamberger Dom beigesetzt, wurde er auf ausdrücklichen Wunsch des Stauferkaisers Friedrich II. in die Herrschergrablege des Speyerer Doms überführt. Sein Sarg bestand aus Bleiplatten. Zu den geborgenen Grabbeigaben zählen ein Paar Reitsporen, ferner Lederschuhe und Lederreste. An Textilien fanden sich ein Mantel, in der Art eine Pluviale, eine Tunika ein Gürtel, Strümpfe (Caligae), zwei Goldbänder, ein Handschuhmedaillon und diverse Textilfragmente. Während die Beigaben und Textilreste den Gräbern entnommen wurden, wurden die sterblichen Überreste 1902 erneut in der Grablege in der Krypta des Doms beigesetzt. Das trapezförmige Grab der Kaiserin Beatrix wurde am 25. 8. 1900 geöffnet. Es bestand aus Sandsteinplatten und besaß eine Deckplatte aus blau-schwarzem Marmor. Der Zustand der Gebeine war stark gestört. Sie waren mit denjenigen anderer Personen der Salierreihe 1739 vermengt worden. Der Kopf fehlte. Beatrix war die Gemahlin Friedrichs I. Barbarossas. Sie war am 15.11. 1184 in Besançon gestorben und im selben Jahr in Speyer beigesetzt worden.