Glasplattennegativ: Sammelsarg Beatrix / Adolf von Nassau /Agnes
Das Grabungsfoto entstand 1900 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Das Foto zeigt den Sammelsarg der Kaiserin Beatrix und des Adolf von Nassau sowie ihrer Tochter Agnes nach der Öffnung. Es ist nach Osten aufgenommen und zeigt die Kiste von 1739, darunter Holzreste. Im Hintergrund ist der Kreuzaltar 41, links die Deckplatte zu sehen. Beatrix von Burgund war römisch-deutsche Königin und seit 1167 Kaiserin des römisch-deutschen Reiches. Sie war die zweite Gemahlin von Friedrich I. Barbarossa. Dieser belagerte um Beatrix Krönung durch den Papst zu erlangen in einem blutigen Feldzug Rom. Die Krönung erfolgte nach der Eroberung der Peterskirche durch den Gegenpapst Paschalis III. Nach ihrem Tod 1184 wurde sie nach Speyer überführt und wahrscheinlich Ende November 1184 im Königschor des Kaiserdoms begraben. Aus den erhaltenen Knochenresten errechnet sich eine Körpergröße von ca. 160 cm.