Schutzengel beschützt einen Knaben vor dem Absturz (1)
Die Farblithographie ( Chromolithografie) zeigt auf den ersten Blick eine Gebirgslandschaft, die sich erst bei genauem Hinsehen als Abgrundszene entpuppt. Ein Junge läuft einem Schmetterling hinterher, der Richtung Abgrund flattert. Hinter dem Knaben steht ein riesiger, im Vergleich zu dem Kinder überlebensgroßer weiblicher Engel. Er ist weiß gekleidet, besitzt einen roten, locker um die Brust gewickelten Schleier und beschützt mit ausgestreckten Armen den zum Abgrund gehenden Knaben. Bildkomposition sehr ähnlich aber z.T. andere Farben wie HR 4420. Bei der handelt es sich um eines der in verschiedenen Varianten und Größen meistverbreiteten Schutzengelbilder.. Auch wenn sich das Schutzengelmotiv seit der Renaissance in zahlreichen Bildwerken wiederfindet, so ist sein Zenit bei der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Untrennbar verbunden ist dieser mit der Entwicklung der Chromolithographie, durch die es möglich wurde hochwertige Farbdrucke für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich herzustellen. Schutzengelbilder wurden vor allem in katholischen Gegenden hergestellt. Sie hatten jedoch auch ihren Platz bei evangelischen Familien. Sie warnten Kinder vor gefährlichen Situationen wie Abbrüchen und instabilen Brücken und spendeten Trost bei Krankheiten.