Das Brustporträt eines jungen Mannes, der mit ernstem Gesichtsausdruck am Betrachter vorbeischaut. Sein Jacket ist am obersten Knopf geschlossen, darunter bleibt es geöffnet. In der Brusttasche des Jackets ist ein Einstecktuch zu erkennen. Unter dem Jacket trägt der Mann ein weißes Hemd mit gestärktem Stehkragen. Die Fotografie ist typisch für die Zeit um 1900 im Stil einer Carte de Visite aufgenommen, wobei mit einer hellen Vignettierung gearbeitet wurde. Um eine Vignette zu erzeugen gab es bereits um 1900 einige Möglichkeiten. So konnte man bereits im Fotografie-Prozess eine relativ weit geöffnete Blende wählen, sodass nicht das ganze Bild scharf wurde, sondern nur der Mittelteil. Die Bildränder erschienen durch die Unschärfe auf diese Weise bereits weich gezeichnet und erleichterten den nächsten Schritt. Dieser wurde beim Entwicklungsprozess in der Dunkelkammer befolgt, wobei Masken oder Filter verwendet wurden, die Bereiche, welche dunkler werden sollten, abdeckten. Ebenso konnte man beim Fotografieren im Objektiv Vignettierungsfilter einsetzen, wenn das Objektiv an sich nicht bereits zur Vignettierung neigte, wodurch man das Bild bereits mit einer Vignette fotografierte. Auch mit manueller Retusche mit Pinsel und Tusche ließen sich Vignetten fertigen. Auf dem Karton unter der Fotografie sind der Name des Fotografen und der Entstehungsort der Fotografie vermerkt. Diese Angaben befinden sich in geschwungener Schrift auch auf der Kartonrückseite, ebenso wie die Information zur Plattenaufbewahrung für Nachbestellungen.