Objekt

Ganzkörperportrait eines Mannes mit Fahrrad

Zu sehen ist ein Ganzkörperportrait eines neben einem Niederrad stehenden Mannes, der eine Hand an seiner Hosentasche einhängt und mit der anderen Hand das Fahrrad am Lenker festhält. Im Hintergrund, vermutlich eine Fototapete, ist eine wolkenverhangene Zypressenlandschaft zu sehen. Der Mann trägt ein flaches Barett (Béret) als Kopfbedeckung über seinem kurz geschnittenen Haar und ein Jacket über einer Weste. Bei dieser ist eine Taschenuhrkette am vorletzten Knopfloch befestigt. Unter der Weste schaut ein gesteifter, mit einer weißen Fliege verzierter weißer Kragen hervor. Die Überfallhose, eine sogenannte Knickerbockerhose ist weit geschnitten und wird unterhalb der Knie von einem Gummiband zusammengezogen, woraufhin die Hose an den Waden in einen engen, hautanliegenden Schnitt mündet. Diese Art Hosen waren Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre für sportliche Aktivitäten, wie Radfahren genutzt. Ebenfalls typisch für den zuvor genannten Zeitraum sind die von dem Mann getragenen halbhohen Schnürstiefeletten und der sorgfältig geformte Wilhelm-Schnurrbart. Das um 1900 als Sport- und Freizeitgerät bereits recht etablierte Fahrrad war vor allem für Bürger der Mittelklasse und Oberschicht erschwinglich und zeigt neben der Sportlichkeit einen gewissen persönlichen Wohlstand des abgebildeten Mannes auf. Die Einprägung unter der Fotografie und der Druck auf der Rückseite zeigen den Namen und die Adresse des Fotoateliers auf, sowie einen Hinweis auf Nachbestellungen und Vergrößerungen.

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