Objekt

Gemälde Waldwirtschaft Waldeslust

Das Gemälde (Öl auf Leinwand) eines lokalen Künstlers zeigt im tiefen Wald die Konzer Ausflugsgaststätte "Waldeslust" und daneben den so genannten "Weissen Wacken". Die Gaststätte lag im Wald unterhalb der heutigen Zufahrtsstraße zum Konzer Stadtteil Roscheid bei 49.696654 6.590695. Das Gemälde zeigt den Zustand ab 1926 nach dem Ausbau der Ausflugsgaststätte. Diese wurde vom Frühjahr bis zum Herbst an Sonn- und Feiertagen betrieben. Heute (2025) sind von ihr nur noch einige Mauerreste der Fundamente, das Loch des ehemaligen Keller und das Loch für den Stein erhalten. Von den kleinen Steinen die den großen Stein umgeben haben, steht möglicherweise einer weiter unten am Hauptweg. Die Fotos ab Bild 4 zeigen den heutigen Zustand. Interessant ist die Geschichte des Steins. Möglicherweise ist er ein steinzeitlicher Menhir, was sich aber mangels Behauspuren nicht nachweisen lässt. Sicher war es ein mittelalterliche Grenzstein. Der Stein befand sich ursprünglich direkt in Konz, 500 m östlich der Saar und etwa 1,2 km südlich ihrer Mündung in die Mosel neben dem „Berendsborn“, einer eingefassten, dem heiligen Bernhard geweihten Quelle. An dieser Stelle verlief nach Aufzeichnungen von 1574 einst die Hochgerichtsgrenze zwischen den Ämtern Saarburg und Pfalzel. 1649 bzw. 1671 wurden erstmals die Bezeichnungen „bei dem weißen Wack“ bzw. „aufm weißen Stein“ verwendet. Diese Namen könnten sich von der Farbe des Steins herleiten, aber auch von seiner Funktion als Gerichtsstätte (der Begriff Weistum bezeichnet eine mittelalterliche Rechtsquelle). 1912 wurde der Stein von dort entfernt und in dem neu angelegten „Kaiserwäldchen“ östlich von Konz aufgestellt. Anlass war das 25-jährige Thronjubiläum Wilhelms II. sowie der 100. Jahrestag der Niederlage Napoleons in Russland. Geplant war, dass Kaiser Wilhelm II. am 14. Oktober 1913 nach der Einweihung der Kaiser-Wilhelm-Brücke in Trier auch noch das Kaiserwäldchenmit Gasthaus und Menhir in Konz besuchen sollte. Leider kam dies aus Zeitgründen nicht zustande. 2002 wurde der Stein aus dem mittlerweile verwilderten Wäldchen wieder zurück an seinen ursprünglichen Standort in Konz an der Einmündung der Hubert-Zettelmeyer-Straße in die Straße Am Berendsborn gesetzt.

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