Objekt

Alte rheinische Spindelpresse

Große viereckige, handbetriebene Eisen-Spindelkelter. Um den Saft mit dieser Kelter aus den Früchten (Äpfel, Weintrauben etc.) zu gewinnen, werden diese zuerst in einer (Trauben-)Mühle gemahlen und man gewinnt damit die so genannte Maische. Um den Saft aus dieser zu pressen wird die Maische (die kleinen Obst-Stücke einschließlich der Schalen und Kerne) in den Kelterkorb geschüttet. Über die Maische wird eine Lage glatter Dielen gelegt und darauf zwei gehobelte Balken („Hunde“). Der Hohlraum zwischen „Hunden“ und Baum wird mit längs und quer gelegten Bracken gefüllt. Gepresst wird mit dem der Kelterhebel: Ein langes, hier eckiges Stück Holz, das in eine Halterung an der Spindel gesteckt wird. Der Most fließt beim Pressen durch die Ritzen zwischen den Brettern der Kelter und durch eine Rinnen im Steinsockel und den Ausguss ab. Der Nachteil dieses Systems ist, dass nach jeder halben Drehung der Kelterhebel durch seine Halterung an der Spindel durchgezogen werden muss, damit der lange Teil des Balkens an der anderen Seite der Halterung herausschaut. Um die Presskraft weiter zu verstärken dient ein Tummelbaum (ein Stamm mit Hebeln zum drehen). Um diesen ist ein Tau gewickelt. Dessen Ende wird am Kelterhebel befestigt. Zusammen mit dem Hebel am Baum kann damit die Krafteinwirkung und damit auch der Druck auf die Trauben weiter vergrößert werden. Viereckige Kelterkörbe waren zu dieser Zeit schon ein Auslaufmodell, da runde Kelterkörbe bei gleichen Materialien einem wesentlich höhern Druck standhalten können. Die Kelter besizt auch keinen Fallkei, der das Umstecken des Kelterhebels überflüssig gemacht hätte.

Entdecken Sie weitere Objekte