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Große Spindelkelter

Große handbetriebene Spindelkelter aus dem Bürgerhaus in Trier-Ehrang. Um den Saft mit dieser Kelter aus den Früchten (Äpfel, Weintrauben etc.) zu gewinnen, werden diese zuerst in einer (Trauben-)Mühle gemahlen und man gewinnt so die so genannte Maische. Um den Saft aus dieser zu pressen wird die Maische (die kleinen Obst-Stücke einschließlich der Schalen und Kerne) in den Kelterkorb geschüttet. Über die Maische wird eine Lage glatter Dielen gelegt und darauf zwei gehobelte Balken („Hunde“). Der Hohlraum zwischen „Hunden“ und Baum wird mit längs und quer gelegten Bracken gefüllt. Durch Hin- und Herbewegen des Kelterhebels werden die Dielen nach unten gedrückt und die Maische gepresst. Dies wird durch die eisene Fallkeile benutzende Mechanik ermöglicht. Von den Fallkeilen dieser Kelter sind zwei erhalten. Vor-und Rückwärtsbewegungenn des Kelterhebels werden dabei nicht auf die Spindel übertragen. Der Most läuft dann über die unter dem Presskorb befindliche Schale in ein dafür vorgesehenes Behältnis ab. Keltern mit Fallkeilen gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Wegen des Geräuschs der fallenden Keile (klipp-klapp-klipp) werden sie auch Klippkeltern genannt. Im Vergleich zu älteren Modellen bietet diese Kelter den Vorteil, dass man zum Pressen nicht immer um die Kelter herumlaufen muß. Außerdem ist im Vergleich zu ihrem hölzernen Vorgänger die eiserne Kelterstange viel leichter. Die Besonderheit dieser (relatv frühen) Kelter besteht darin, dass sie nur zwei Fallkeile besitzt. Unter dem Korb befindet sich ein steinerner Sockel. Die Kelter wurde, sobald das Fundament des Kellers fertiggestellt war, an ihrem ursprünglichen Platz errichtet und das Haus wurde um die Kelter herumgebaut. Da der steinerne Sockel nicht durch die Kellertüren passte, musste dieser für den Transport in vier Teile zersägt und im Museum wieder zusammengefügt werden.

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