Dezimalwaage / Güterwaage
Dezimalwaage mit 500 kg Wiegekraft und einer sehr großen Auflagefläche für zu transportierende Güter aller Art wie sie typischerweise im 19. Jahrhundert in jedem Bahnhof an dem Stückgüter aufgegeben werden konnten. Dezimalwaagen arbeiten mit der Hebelwirkung und sind für größere Lasten geeignet, da ihre Standardgewichte zur Gewichtsbestimmung nur ein Zehntel der Masse des Wägegutes benötigen. Darüber hinaus musste aufgrund der tief liegenden Bühne das Wägegut nur noch minimal angehoben werden. Die Waage besitzt einen Waagebalken an dem links die Plattform für die Gewichte aufgehängt ist. Rechs an diesem führt eine mit einem Haken befestigter Stab nach unten zu einem Gestänge, das sich unter der Plattform für das zu wiegende Gepäck befindet. Mit einem an einer eigenen Schiene am Waagebalken befestigten Laufgewicht kann ein eventuelles Tara ausgeglichen werden. Zur prinzipiellen Technik einer Dezimalwaage siehe den untenstehenden Weblink. Das Patent von 1883 auf das in der Aufschrift auf der Waage hingewiesen wird bezieht sich nicht auf die Dezimalwaage als solche, sondern auf einzelne Verbesserungen an deren Mechanik, die die mechanische Belastung für diese verringernhttps://rlp.museum-digital.de/musdb/objekt_liste.php?empty=weg sollen. Das Patent ist auf das Unternehmen Garvens in Hannover ausgestellt. Auf der Arretiereinrichgung unterhalb des Waagebalkens befindet sich die Aufschrift "PATENTIERT IN ÖSTERREICH-UNGARN". Dieser Firmenname findet sich auch als Aufschrift an einer Führungsschiene zur Arretierung des Waagebalkens. Mehr zu diesem Unternehmen findet sich im Wikipeiaeintrag zum Firmeninhaber Wilhelm Garvens (siehe Link unten).