Geschichtstaler auf die Verlegung der Hochschule von Landshut nach München 1826
Der Taler zeigt auf dem Avers einen Lorbeerkranz, der eine zehnzeilige Schrift umfasst. Die Aufschrift lautet: "VERLEGUNG DER LUDWIG MAXIMILIANS HOCHSCHULE VON LANDSHUT NACH MÜNCHEN 1826". Links und rechts zieren den Kranz zwei Wappenschilde, von denen das Linke das Stadtwappen Landshuts mit den drei Helmen zeigt und das Rechte dasjenige Münchens. Das historisierende Münchner Stadtwappen mit einem antiken Portal, auf dem die Königskrone liegt, war der Stadt von König Max I. Joseph 1808 verliehen worden. Es wurde in leicht abgewandelter Form bis 1835 verwendet. Die Verlegung der Ludwig-Maximiliansuniversität von Landshut nach München im Jahre 1826 reiht sich ein in die vielfache Förderung der bayerischen Hauptstadt. Sie sollte sich als langfristig erfolgreich erweisen. Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt. Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.