Geschichtstaler auf die Verlegung der Ludwig-Maximilian-Hochschule nach München
Die Münze ziert ein umlaufender Lorbeerkranz, der links und rechts mit zwei Wappenschilden belegt ist, von denen eines die Stadt Landshut repräsentiert. Die mittig platzierte, zehnzeilige Aufschrift lautet: "VERLEGUNG DER LUDWIG MAXIMILIANS HOCHSCHULE VON LANDSHUT NACH MÜNCHEN 1826" Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil. Bereits einige Jahre nach der Verlegung von Ingolstadt nach Landshut holte König Ludwig I. die Universität im Jahre 1826 in die Hauptstadt München. Sie war zunächst im ehemaligen Jesuitenkolleg Wilhelminum in der Neuhauser Straße untergebracht, bevor 1840 das von Friedrich von Gärtner geplante und immer noch als solches genutzte Hauptgebäude fertiggestellt wurde Ludwig I. war – ganz dem Zeitgeist des Klassizismus und Neuhumanismus verpflichtet – ein Verehrer des antiken Griechenlands, was sich auch in der baulichen Umgestaltung von München, darunter die Ludwigstraße mit der Universität, ausdrückte. Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt. Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.