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Gruppenbild: Kleingartenverein "Puhlfässel"

In der Strichführung unruhige Zeichnung einer Gruppe mit älteren Männern und einer Familie mit Jungen. Hagere, z.T. verwitterte Gestalten mit Gartengeräten und ihrer Ernte: Rettich und Rübe. Im Vordergrund ein Leiterwagen mit Puhlfass. Davor eine Tafel: Kleingartenbau Verein "Puhlfässel". Im Hintergrund auf der Anhöhe ein Gehöft. Um 1927 ändert Friedrich Jossé den Stil seiner Zeichnungen und wendet sich mehr der Karikatur zu. Während er sich zuvor dem Stil der Illustrationen Max Slevogts näherte, orientiert er sich nun am Stil der Zeichner Rudolf Wilke und Olaf Gulbransson, die für die Münchner satirische Zeitschrift "Simplizissimus" (erschienen 1896 bis 1944) arbeiteten. Den Simplizissimus kannte er aus seiner Studienzeit in der bayrischen Metropole. In der Zeit vor der nationalsozialistischen Machtergreifung verarbeitet er unmittelbare Beobachtungen im Bereich des menschlichen Sozialverhaltens. Es geht ihm um eine unmittelbare Stellungnahme in der pfälzischen Kleinstadt Speyer. Mit den Mitteln von Satire, Ironie und Humor reagiert er pointiert auf kleine Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen, aber auch auf die Themen der Zeit wie Arbeitslosigkeit , Wirtschaftskrise, politische Radikalisierung, Emanzipation uvm.

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