Objekt

Französische Militärkapelle

Auf der Fotografie sieht man eine französische Militärkapelle, die in der Gemeinde St. Martin in der Pfalz ein Konzert veranstaltet. Die Aufnahme stammt vermutlich aus der Zeit der französischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg. Die Militärkapelle spielt sowohl für französische Soldaten als auch für die pfälzische Bevölkerung. Die öffentliche Darbietung von französischer Musik kann als Teil der „pénétration pacifique“ (Friedliche Durchdringung) verstanden werden. Nachdem es in der ersten Phase des Separatismus in der Pfalz in den Jahren 1918-1919 nicht gelang, einen von Bayern und dem Deutschen Reich abgekoppelten Pfalz-Staat unter französischer Regie zu etablieren, versuchten die französischen Besatzer in den nächsten Jahren bis 1923 durch andere Mittel die pfälzische Bevölkerung für sich zu gewinnen. Durch französische Kulturpropaganda und wirtschaftliche und soziale Hilfen sollte das Französische zu einem positiven Teil der Pfalz und ihrer Menschen werden. Zur „pénétration pacifique“ gehörten die Eröffnung von frei zugänglichen Lesehallen mit französischer Literatur, die Gründung von Buchhandlungen, die französische Literatur verkauften, die Einrichtung von Sprachkursen sowie die Ausführung von einer Vielzahl an Ausstellungen zur französischen Kunst und Geschichte. [Vanessa Velikonja] Im Historischen Museum der Pfalz war vom 29.4.2014 bis 24.9.2017 die Ausstellung "1914 - 1918. Die Pfalz im Ersten Weltkrieg" zu sehen. Auf einen öffentlichen Aufruf hin meldeten sich zahlreiche Privatpersonen, ihre Objekte wurden in dieser Sammlung erfasst und z. T. auch in der Ausstellung gezeigt. Die Objekte befinden sich im Eigentum der Privatpersonen und sind nicht Teil der Sammlungen des Historischen Museums der Pfalz.

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