Maria mit Kind und Tauben
Das um 1926 von Josef August Untersberger entworfene Schlafzimmerbild ist in einem vergoldetem achteckigem Stuckrahmen hinter Glas erhalten. Das Jesuskind sitzt auf dem Boden vor der knieenden Maria und füttert Tauben. Rund herum ist eine mediterrane Landschaft zu sehen. Für Griechen und Juden war die Taube Vorbild der Lauterkeit, Wehrlosigkeit und Reinheit. Typische Schlafzimmerbilder im Handtuchformat hingen in der ersten Hälfte des 20. Jh. nicht nur über bäuerlichen Ehebetten. Das extreme Querformat ergab sich aufgrund der geringen Deckenhöhe der Schlafzimmer. Das Schlafzimmerbild mit der Darstellung der Heiligen Familie ist ist eines der verbreitetsten seiner Art und wurde in hoher Auflage gedruckt. Schlafzimmerbilder wurden in den 1920er Jahren bis in die 1960er Jahre überaus populär. Sie galten in "gehobenen Kreisen" jedoch bald als Unkunst. Der Kunsthandel bezeichnete sie schon 1928 als „Schmarren“ und „süßlicher Kitsch“. Der Münchner Dichter und Sammler von Grafik Eugen Roth nannte Schlafzimmerbilder wegen ihrer Farben und Gestaltung „überlegten Giftmord“, eine „gewinnsüchtige Täuschung des gutmeinenden, aber leider ahnungslosen Käufers“. Heute werden die übertrieben kitschigen Bilder augenzwinkernd-ironisch wieder geschätzt und genießen gewissermaßen Kultstatus. (Quelle des Absatzes: Wikipedia-Artikel Schlafzimmerbild )