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Rezepturwaage (Apotekerwaage, Balkenwaage)

Große Rezepturwaage: Die Waage ist eine klassische, auf einem Holzkästchen aufgeschraubte Balkenwaage aus der Nachkriegszeit, die mindestens bis Ende der 1960er Jahre in Gebrauch war. Die Waage ist vom Prinzip her eine Kombination eine den Massevergleich nutzenden Balkenwaage und einer Zeigerwaage. Der Zeiger befindet nicht sichtbar innerhalb des Ständers und bewegt sich über einer durch ein Fenster sichtbare Skala. Die Waage ist so konstruiert, dass über dem Drehpunkt ein langer Zeiger (das sprichwörtliche Zünglein an der Waage) angebracht ist, der bis zum Fuß der Waage reicht und dort vor einer kleinen Skala pendelt. Er ist sehr leicht, so dass er im Vergleich zu den Waagschalen nur einen sehr kleinen Beitrag zum Drehmoment liefert. Die Wägung kann nun mit zwei verschiedenen Gewichtsbestückungen auf den Waagschalen durchgeführt werden, die sich beispielsweise um ein Milligramm unterscheiden. Nach dem Ablesen der Zeigerstellungen von der Skala kann durch Interpolation das Gewicht berechnet werden, das der Zeigernullstellung entspricht. So kann eine zusätzliche Kommastelle (geltende Stelle) des Wägeergebnisses ermittelt werden, die im Beispiel eine Genauigkeit von Zehntelmilligramm ermöglicht. (Quelle: Wikipedia Balkenwaage) Interessant ist die Punzierung dieser Waage: Am linken Waagebalken befindet sich zuerst das Firmenlogo des Unternehmens "August Sauter, Ebingen" . Rechts neben diesem sin Punzen für Eichungen bis 1967, 1965, 1963, 1961, 1959. Und rechts neben diesem Rechts neben diesem der Stempel des Eichamts. Bedeutung der Codes dieser Punzen: "22" -> Eichaufsichtsbezirk Stuttgart "D.R. im geschweiften Band" -> "Deutsches Reich", die Markierung wurde erst 1975 Jahren von "D.R." auf "D" umgestellt "8" -> Eichamt Ebingen Der ° zwischen D und R bedeutet, dass es sich um die Eichung einer Präzisionswaage (Feinwaage) handelt. Noch weiter rechts befinden sich die Stempel mit der zweistelliger Jahreszahl bis zu der die Waage bei jeweils 2 Jahre gültigen Eichzyklen für den gewerblichen Einsatz zugelassen war. Die Stempel bedeutet, dass die Waage erstmals 1957 geeicht wurde und mindestens bis 1967 für den gewerblichen Einsatz zugelassen war. Auf der Vordersite des Ständers befindet sich ein roter Aufkleber mit der Aufschrift "Nicht geeicht". Darunter sieht man Ränder älterer Eichmarkenaufkleber die Eichungen ab 1967 dokumentieren. Die Waage steht angeschraubt auf einem Kästchen mit 2 Schubladen. In diesen befinden sich Gewichtssteine, Tarierschrot und weiteres Zubehör. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

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