Glasplattennegativ: Skelett Rudolfs von Habsburg
Das Grabungsfoto entstand 1902 im Zuge der fotografisch dokumentierten Grabungen, die am 16. August 1900 im Königschor begannen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden die dicht unter dem Boden liegenden Gräber teilweise geplündert und verwüstet und die Grabmäler zerstört. Infolge dieser Verwüstung gerieten Lage und Zuordnung der Gräber in Vergessenheit, da sie nicht länger im Dom kenntlich waren. Von einer Gelehrtenkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Historikers Hermann Grauert wurden 18 Gräber mit 20 Bestattungen geöffnet und untersucht. Hauptziel war die Erforschung der Königsgräber, die man während der Grabung durch Erbauen einer Gruft zugänglich machen wollte. Eine systematische Beschreibung der Baubefunde liegt nicht vor. Die Fotografie zeigt die Skelettreste Rudolfs von Habsburg im Zustand um 1900. Rudolf von Habsburg war 1291 in Speyer gestorben und wenige Tage darauf dort im Dom bestattet worden. Sein Grab befand sich in der Mitte der Königsreihe. Rudolf war in einem Holzsarg bestattet worden, der mit Eisenbändern beschlagen war. Bei der Öffnung fanden sich Teile des Skeletts samt Schädel, die aber offenbar 1689 stark gestört worden waren. Zu den Grabfunden zählen Gewandreste aus einem Seidengewebe und Fragmente eines Wollstoffs.Während die Beigaben und Textilreste den Gräbern entnommen wurden, wurden die sterblichen Überreste 1902 erneut in der Grablege in der Krypta des Doms beigesetzt.