Stiftung von Frhr. vom Stein an Bodendorf
Nach generationslangem Rechtsstreit wird v. Stein 1798 Landesherr der Reichsherrschaft Landskron. Seinen Bodendorfer Besitz, den Zehnthof mit Ländereien, verkauft er jedoch bereits 1802. Das Kaufobjekt ist sein „Wohngebäude“ mit „Stallungen, Scheune, Kellerhauß und Gärten“ sowie „Akkerland, Wiesen, Weingärten samt Rahmbüschen“. Jean Peter Fuchs (Inventarisierungsnummer 1010_) aus Bonn erhält als Meistbieter den Zuschlag für den Zehnthof. (Ein Enkel Fuchs ist der Dichter Wolfgang Müller von Königswinter). Sein Vater lässt das Bruchsteinhaus in der Hauptstraße (Nr. 138) als Sommerhaus erbauen.) Die linksrheinischen Territorien und somit auch Landskron sind seit 1794/95 jedoch schon in französischer Hand. Im Frieden von Lunéville 1801 sind sie Frankreich endgültig zugeschlagen worden. Als hoher preußischer Beamter dürfte v. Stein von der bevorstehenden Säkularisation geistlichen und adeligen Besitzes gewusst haben. Dies ist sicherlich mit ein Grund gewesen, seinen Besitz im Sommer 1802 zu verkaufen. Bartholomäus Fey wird im Dezember des gleichen Jahres vom französischen Bischof von Aachen Marc Antoine Verdollet zum Bodendorfer Pfarrer ernannt. Er tritt sein Amt im Januar 1803 in Bodendorf, dem ehemaligen Hauptort der Herrschaft Landskron, an. „1803 den 8ten Januar bin ich auf Bodendorf gezogen“ (Tagebuch). Nach dieser Zeit müssen sich der Ex-Landesherr und der neue Pastor kennengelernt haben. V. Stein übergibt einen Teil seiner Besitzungen den Pfarrer von Bodendorf, damit dieser eine ausreichendes Auskommen habe. In dem Vorliegenden Dokument sind die Stiftungsurkunde in Kopie und eine Abschrift, Pfarrer O. Czecholinski 1952 anfertigte, enthalten.