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Medaille auf den Kinderreichtum des Königshauses von 1828

Den Taler ziert mittig das Medaillon der Königin Therese. Es ist umgeben von den acht Medaillons ihrer Kinder. Alle Mitglieder der Königsfamilie sind im Profil dargestellt. Therese trägt eine modische Frisur und ist mit einem Diadem gekrönt. Ihre beiden ältesten Kinder sind ihr zu Häupten platziert. Mit dem Alter absteigend sind links die Söhne und rechts die Töchter des Hauses angeordnet. Die Aufschrift lautet: "SEGEN DES HIMMELS 1828". In den Medaillons: THERESE KOENIGIN - VON BAYERN; MAXIMI - LIAN P. V. B.; OTTO - P. V. B.; LUIT - POLD P. V. B.; ADALBERT - P. V. B.; MATHILDE - P. V. B.; ADELGUNDE - P. V. B.; HILDEGARD - P. V. B.; ALEXANDRA - P. V. B." Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil. König Ludwig heiratete am 12. Oktober 1810 in München die Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792–1854), Tochter des Herzog Friedrich (seit 1826 Sachsen-Altenburg) und seiner Gattin Prinzessin Charlotte von Mecklenburg-Strelitz. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, beginnend mit dem Kronprinzen Maximilian, dem Prinzen Otto, dem späteren König von Griechenland und der Prinzessin Mathilde, der späteren Großherzogen von Hessen-Darmstadt. Der Taler inszeniert den Kinderreichtum des bayerischen Königshauses. Dieses Motiv wurde in Europa sehr geschätzt und fand Nachahmer in der russischen Zarenfamilie. Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt. Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

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